Schritt für Schritt erklärt
Bewerbungsverfahren
Unser Bewerbungsablauf ist klar strukturiert, transparent und darauf ausgelegt, den Prozess für die sterbewillige Person und ihre Angehörigen so einfach und verständlich wie möglich zu gestalten. In sechs Schritten begleiten wir Sie von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Zuteilung eines persönlichen Begleiters oder einer Begleiterin.
Bewerbungsverfahren





Kontaktaufnahme
Die erste Kontaktaufnahme erfolgt telefonisch über unsere kostenfreie Hotline, die deutschlandweit von Montag bis Freitag zwischen 9 Uhr und 16 Uhr erreichbar ist. Hier nehmen unsere Mitarbeitenden Kontaktdaten auf und beantworten erste Fragen.

Rückruf durch einen Begleiter
Nach der Kontaktaufnahme meldet sich innerhalb kurzer Zeit ein Begleiter oder eine Begleiterin zurück. In diesem Gespräch wird der Sterbewunsch in einem ersten Schritt unverbindlich besprochen und grundlegende Informationen abgeklärt.

Übermittlung der Bewerbung
Im Anschluss verschickt unsere Geschäftsstelle in Stuttgart die erforderlichen Bewerbungsunterlagen per E‑Mail oder per Post. Diese enthalten alle wichtigen Dokumente und Informationen, die wir benötigen, um das Anliegen prüfen zu können.

Prüfung der Unterlagen
Sobald uns die ausgefüllten Unterlagen vollständig vorliegen, prüfen wir das Gesuch innerhalb von 2–3 Tagen. Unsere Prüfungen erfolgen gewissenhaft und individuell, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen und persönlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Aufnahme in die Datenbank
Bei positivem Bescheid wird die sterbewillige Person in unsere Datenbank aufgenommen. Dies dient dazu, den weiteren Verlauf zu dokumentieren und eine lückenlose Betreuung zu gewährleisten.

Zuteilung eines persönlichen Begleiters
Nach der Aufnahme in unsere Datenbank wird der sterbewilligen Person ein persönlicher Begleiter oder eine Begleiterin zugeteilt. Dieser Begleiter wird fortan die persönliche Betreuung übernehmen und alle weiteren Schritte individuell abstimmen.
Bei Linus nehmen wir uns die Zeit, jede Anfrage individuell zu prüfen und die
Betroffenen einfühlsam zu begleiten. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass der
Wunsch nach einem begleiteten Suizid gut durchdacht, selbstbestimmt und rechtlich sicher umgesetzt wird. Wir legen größten Wert darauf, dass alle Schritte im Einklang mit den Werten Würde und Respekt stehen.
Freitodbegleitung





Terminvereinbarung
Nach der Aufnahme in die Datenbank teilt die sterbewillige Person ihren Terminwunsch telefonisch oder per E‑Mail mit. Das Linus-Team bearbeitet die Anfrage zeitnah und leitet alle weiteren Schritte ein.

Kontakt mit dem zuständigen Arzt
Der von Linus zugeteilte Arzt nimmt nach der Terminanfrage kurzfristig Kontakt zur sterbewilligen Person auf. In einem ersten Gespräch wird ein persönliches Kennenlerntreffen vereinbart, das dazu dient, alle relevanten Fragen zu klären und eine vertrauensvolle Basis zu schaffen.

Ärztliches Gutachten
Das persönliche Gespräch mit dem Arzt dauert etwa 45 Minuten. Dabei werden alle medizinischen und rechtlichen Details erörtert, und offene Fragen der sterbewilligen Person werden beantwortet. Auf Basis dieses Gesprächs erstellt der Arzt ein Gutachten, das für die rechtliche Absicherung der Freitodbegleitung notwendig ist.

Der Tag der Freitodbegleitung
Am vereinbarten Tag wird ein überdosiertes Narkosemittel (Thiopental) über eine intravenöse Infusion bereitgestellt. Das Team legt die Infusion professionell, übergibt jedoch den Zugang am Schlauch an die sterbewillige Person. Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Vorgang jederzeit abgebrochen werden. Abbrüche, so selten sie auch vorkommen, werden von allen Beteiligten respektiert.

Der letzte Schritt
Das Medikament gelangt in den Körper, sobald die sterbewillige Person das weiße Ventilrädchen am Schlauch öffnet. Innerhalb weniger Sekunden tritt ein tiefer Schlaf ein, und nach etwa zwei Minuten folgt der Tod durch Herzstillstand. Der Prozess verläuft sanft und ohne Schmerzen.

Nach der Freitodbegleitung
Nach der Freitodbegleitung stellt das Team eine Todesbescheinigung aus und verständigt den regional zuständigen Kriminaldauerdienst. Die Beamten prüfen die Dokumentation sowie die Befundunterlagen, die vollständig und ordnungsgemäß vorbereitet wurden. Dieser Vorgang nimmt etwa 30 bis 40 Minuten in Anspruch und wird vom Linus-Team betreut.

Wahl des Bestatters
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entscheiden die Angehörigen über die Wahl eines Bestatters. Das Linus-Team bleibt vor Ort, um Fragen zu beantworten und den Angehörigen in dieser emotionalen Phase unterstützend zur Seite zu stehen.