
Sterbehilfe in Deutschland
Rechtliche Grundlagen & Persönliche Voraussetzungen
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den rechtlichen Grundlagen und persönlichen Voraussetzungen für Sterbehilfe in Deutschland.
Unser Ziel ist es, Klarheit zu schaffen, Fragen sensibel zu beantworten und einen verantwortungsvollen Weg in dieser herausfordernden Situation aufzuzeigen.
Rechtliche Grundlagen
auf einen Blick
Selbstbestimmtes Handeln
Die Tatherrschaft muss vollständig bei der sterbewilligen Person liegen, d. h., sie muss den entscheidenden letzten Schritt selbst ausführen.
Ärztliche Prüfung
Der Wunsch nach Sterbehilfe muss von einem Arzt geprüft und bestätigt werden. Der Arzt muss sicherstellen, dass
die Person umfassend über Alternativen wie palliative Maßnahmen aufgeklärt wurde.
Kein Verstoß gegen § 216 StGB
Direkte aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) bleibt
in Deutschland verboten. Zulässig ist jedoch die Beihilfe
zur Selbsttötung, sofern diese rechtlich und ethisch einwandfrei erfolgt.
Dokumentation
Alle Schritte müssen lückenlos dokumentiert werden,
um Transparenz und Rechtssicherheit zu gewährleisten.
Persönliche Voraussetzungen
Wer kommt für Linus in Frage
Die folgenden Voraussetzungen dienen nicht nur dem Schutz der sterbewilligen Person, sondern auch der rechtlichen Absicherung aller Beteiligten. Organisationen wie Linus unterstützen dabei, diesen sensiblen Prozess rechtlich sicher und mit größtem Respekt vor den Wünschen der Betroffenen zu gestalten.
Volljährigkeit
Die Person muss mindestens 18 Jahre alt sein.
ENTSCHEIDUNGSFÄHIGKEIT
Die Person muss in der Lage sein, die Tragweite ihres Wunsches vollständig zu erfassen und frei von äußeren Einflüssen entscheiden. Das bedeutet, dass sie geistig klar und in ihrer Urteilsfähigkeit nicht eingeschränkt sein darf.
Freiwilligkeit und Eigenverantwortung
Der Wunsch nach einem begleiteten Suizid muss vollständig freiwillig sein. Es darf kein äußerer Druck von Angehörigen, Freunden oder anderen Personen bestehen.
Zudem muss die betroffene Person in der Lage sein, den letzten Schritt – z. B. das Öffnen des Infusionsventils – eigenständig durchzuführen.
Vollständige Bewerbung
(Bewerbungsbogen Bei Linus erhältlich)
Eine klare, schriftliche Erklärung des Wunsches ist erforderlich, um sicherzustellen, dass dieser Wunsch durchdacht und dauerhaft ist. Wir legen Wert darauf, dass die Person genügend Zeit hat, alle Alternativen abzuwägen, und dass sie umfassend informiert ist.
Keine Alternativen mehr akzeptabel
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass alle zumutbaren Alternativen, wie palliative Betreuung oder psychologische Unterstützung, geprüft wurden. Für manche Menschen kann die Aufklärung über diese Möglichkeiten bereits eine Veränderung ihrer Perspektive bewirken.
Begleitende Beratung
Wir setzen auf einen intensiven Beratungsprozess, um sicherzustellen, dass alle Entscheidungen auf einer fundierten Basis getroffen werden. Dieser Prozess schließt medizinische, psychologische und ethische Gesichtspunkte ein.
Lebenssattheit
Ein sensibler Sonderfall
Ethische Diskussion
Das Thema „Lebenssattheit“ wird in Deutschland und weltweit kontrovers diskutiert. Kritiker warnen davor, dass ältere oder vulnerable Menschen unter Druck geraten könnten, diesen Weg zu wählen, wenn sie sich als Last empfinden. Befürworter betonen hingegen die Bedeutung von Autonomie und der Freiheit, auch über ein erfülltes Leben selbstbestimmt zu entscheiden.
LINUS‘ ANSATZ BEI LEBENSSATTHEIT
Bei Linus gehen wir mit höchster Sensibilität und Sorgfalt auf
solche Anfragen ein. Wir prüfen sorgfältig, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind, und bieten intensive Beratungsgespräche an, um sicherzustellen, dass die Entscheidung wirklich aus innerer Überzeugung und nicht aus temporärem Leid entsteht.
Unsere oberste Priorität bleibt, den Menschen in den Mittelpunkt
zu stellen und Selbstbestimmung mit Verantwortung zu
verbinden.